Zu den kurz- bis mittelfristigen Nebenwirkungen gehören:
- Unwohlsein aufgrund der Kälte (während der Kopfhautkühlung)
- Kopfschmerzen (während und nach der Kopfhautkühlung)
- Stirnschmerzen (während der Kopfhautkühlung) durch Druck und Enge der Kühlkappe
- Schwindel oder Benommenheit (während der Kopfhautkühlung)
Die oben genannten Nebenwirkungen sind nur temporär und treten meist nur während der Kopfhautkühlung auf. Patienten, die wissen oder vermuten, dass sie von einem der beiden folgenden Krankheiten betroffen sind, sollten die Kopfhautkühlung und die Kühlkappe nicht benutzen:
Kälteurtikaria – eine allergische Reaktion auf kalte Temperaturen, die Quaddeln auf der Haut verursacht. Es besteht die Gefahr, dass die Kopfhautkühlung eine schwere anaphylaktische Reaktion hervorrufen könnte, die lebensbedrohlich sein kann.
Kälteagglutininkrankheit – Personen mit dieser Krankheit haben eine hohe Konzentration von Antikörpern, die sich an die roten Blutzellen heften können. Es besteht die Gefahr, dass die Kopfhautkühlung durch die niedrige Temperatur das Anheften der Antikörper an die roten Blutzellen begünstigt, was dann zu einer hämolytischen Anämie führt.
Zu den langfristigen Nebenwirkungen gehören:
Es gibt bisher nur eine bekannte, mögliche langfristige Nebenwirkung. Die Kopfhautkühlung kann bei Patienten, die eine Chemotherapie gegen Brustkrebs erhalten, möglicherweise zu einer erhöhten Rate an Kopfhautmetastasen führen. Zusammenfassend:
- Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Risiko Kopfhautmetastasen zu bekommen bei Frauen sehr klein ist <2,5%.
- Es ist äußerst selten, dass Kopfhautmetastasen die erste und einzige Stelle eines Rückfalls sind (0,025%).
- Auch gibt es keinen Unterschied im Überleben von Brustkrebspatientinnen mit Kopfhautkühlung während der Chemotherapie und Brustkrebspatientinnen ohne Kopfhautkühlung.
- Wenn ein Patient Kopfhautmetastasen hat, ist in der Regel schon an anderer Stelle eine Metastasierung vorhanden.
- Die bisherigen Studien zeigten keinen Anstieg von Kopfhautmetastasen bei Brustkrebspatientinnen, die die Kopfhautkühlbehandlung zur Vermeidung der von der Chemotherapie induzierten Alopezie machten.
- Die Daten zeigen, dass die Kopfhautkühlung nur ein geringes Risiko für einen Anstieg von Kopfhautmetastasen ist und dass der klinische Nutzen für den Patienten dieses Risiko überwiegt.
Hier finden Sie zwei wissenschaftliche Artikel:
Artikel von Lemieux von 2011 (Original in Englisch)
Artikel von Lemieux von 2015 (Original in Englisch)